Wieder unter meinem Lieblingsbaum

Ich schreibe ungern über das Wetter – es kommt mir einfach so vor, als würde man sich über das Wetter unterhalten, wenn man nicht mehr weiß was man erzählen soll. „Ach wie geht es dir? Gut? Aha. Und sonst so? Regnet es bei euch gerade auch die ganze Zeit, so wie hier?“
Nach dem außerordentlich langen Winter allerdings und aufgrund aktueller Ereignisse, die viel mehr die Meta-Ebene des Entstehungsprozesses betrafen, möchte ich jedoch über das Wetter schreiben.

Ich packte also eben meine sieben Sachen in meine Umhängetasche um mich auf den Weg in den Park zu machen um dort einen Artikel zu verfassen. Sollte ich den früh fertig haben könnte ich ja noch etwas Musik machen – ach, die moderne Technik machts möglich. Also lief ich die Treppe runter um auf halbem Wege festzustellen, dass ich etwas vergessen habe. Wieder zwei Etagen hoch um wieder vier Etagen runterzugehen. Man ist ja jung. Auf dem Hof beim Fahrrad angelangt stellte ich diese seltsame Maserung des Bodens fest – Regen. „Wie kann das sein“ dachte ich mir. In der Wohnung wurde ich noch von der Sonne geblendet. Nunja. Ich lief wieder hoch, packte die Tasche aber nicht aus – ich wollte noch nicht so recht war haben, dass mein Plan durch etwas Feuchte durchkreuzt werden soll. Das Niederschlagradar einschlägiger Wetter-Dienste ließ mich dann nach kurzer Pause aufatmen und ich fuhr doch los. Mit dem Fahrrad. Und einer Umhängetasche. Es gibt nicht viele Dinge, die das Fahren unangenehmer gestalten. Vielleicht ein bis zwei Verlegeplatten im Maße 67 cm x 205 cm oder möglicherweise noch eine zweite Umhängetasche.

Nun bin ich also doch im Park und schreibe nach langer Durststrecke wieder einen Artikel, da ich hier Muße dafür finde – und vielleicht auch eine Muse – und eventuell esse ich nach dem Verfassen noch etwas Mus. Und dann ausgerechnet über das Wetter. Laaaaaaame.

Was ich mit obigem eigentlich sagen möchte ist, dass man die Bemühungen des Wetters nun auf jeden Fall würdigen soll. Es geht doch in die richtige Richtung. Dienstlich zelebrierte ich das vergangenen Donnerstag, indem ich an meinem Arbeitsplatz im Krankenhaus mit kurzer Hose und T-Shirt erschien. Dazu Schuhe, die mit ihrem Neongrün und Neonorange Augenschmerzen bewirken. Kurzum: Ich erschien in sommerlicher Kleidung.
Zwischenmenschlich wurde der Wetterumschwung ebenfalls gefeiert mit einer Party, von der ich mich auch nach zwei Tagen noch nicht ganz erholt habe. Dazu wird an dieser Stelle aber womöglich noch später Stellung genommen, falls die sozialen Netzwerke einen der Autoren nach falschen Eindruck hinterlassen.

Woher soll das Wetter denn wissen, dass es nichts falsch macht mit dem Sonnenschein, mit der erhöhten Temperatur und mit dem blauen Himmel. Richtig. Es kann es nicht wissen (und wer jetzt meint „Ja, Matze, sehr toll das Wetter zu personifizieren, aber das Klima ist eine natürliche Begebenheit, der, selbst wenn es einen personifizierbaren Charakter hat, herzlich egal ist, was wir von ihm halten.“, dem sei gesagt, dass er ein Muffel sei).

Also liebe Leser (Uh, jetzt hab ich doch das gefürchtete getan und den Leser direkt angesprochen (ich schrieb eben „Lesser“ – eine Mischung aus Leser und Esser, was grundsätzlich nicht falsch ist, da ein Leser ebenso konsumiert…), darum wollte ich mich drücken wie um die Frage, ob man die Eltern von Freunden duzen oder siezen soll.). Es liegt an euch das Beste aus dem Wetter oder der Tendenz zum Wunschwetter zu machen. Hört jetzt also auf zu lesen und geht raus in die Sonne – und falls keine Sonne zu sehen ist, lasst euch vom Mondlicht bräunen.

Wer übrigens den Titel als Homage an einen Werbespot für Notebooks aus den frühen 2000ern hält, der hat entweder ein gutes Gedächtnis für Unwichtiges, oder aber ist ein Nerd weil er das lustig findet, oder er sollte Werbetexter für Mobilgeräte werden.

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1 Kommentar zu “Wieder unter meinem Lieblingsbaum”

  1. UnregisteredEigenruintherapie schrieb:
    August 16th, 2010 at 01:09

    Nun, ihr drei. Wenn ihr schon so gerne schreibt und euch so sehr bemüht der Welt eure Gedanken mitzuteilen, so möchte ich darum bitten, dass man daran denke, dass zwischen zwei Verben ein Komma hingehört. Bis jetzt habe ich in den Texten, die ich beglückender Weise lesen durfte immer diesen einen, ja genau diesen Fehler, gefunden. Also, achtet doch einfach das nächste Mal darauf, neben dem, was ihr inhaltlich niederschreibt, auch die Kommasetzung zu beachten. Das wäre herzallerliebst. Denn, aufgepasst: Dann kommt es glaubwürdiger rüber, dass ihr wirklich ein bestimmtes “Niveau” halten wollt und nicht nur so tut. :)

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