Awesome!!1!

Hi.

Oh Gott, ich habe eine fiktive Leserschaft begrüßt, wahrscheinlich der Tod eines jeden jungen Blogs. Jesus F-ing Christ!
Aber was solls, jetzt ist es raus, kann man ja auch nicht ändern.

Jedenfalls streifte ich grade so durch meinen besten Freund … das Internet, nicht was ihr denkt, Meeensch!

Oh Gott, da war es schon wieder! Damn it. Stop it, you insane douche! Hab das Wort irgendwie ständig gehört in letzter Zeit … da war Recherche und angemessenes Selbernutzen angesagt! Und wann kann man als Mitteleuropäer schon mal jemanden so nennen? Ich nenne mich einfach selbst so! Ha! Wieder ein Problem aus der Welt geschafft.

Jedenfalls habe ich im Internet in einem Blog, den ich mal vor 2 Jahren gelesen und vor allem den zugehörigen Podcast gehört habe, was gelesen, dem link gefolgt, dort einem link gefolgt etc. Bis ich schließlich ein Video sah, wo jemand alte Floppy Disks mit Musik bespielt hat und jetzt sein Laufwerk an einen Cassettenrecorder gelötet hat und so weiter, bis man am Laufwerk direkt scratchen konnte und viele andere lustige Effekte entstanden. Great! Alles wurde in einer Videokonferenz besprochen und so weiter, hier das Video:

Get the Flash Player to see the wordTube Media Player.

OK, die Qualität ist gar nicht gut, aber trotzdem lustig. Dann musste ich an das erste Video denken, dass ich hier mal implementiert habe:

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Und weil aller guten Dinge drei sind:

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Nun, obwohl meiner Meinung nach alle diese Clips einen gewissen Unterhaltungswert aufweisen, zeigt mir doch gerade der dritte einige interessante Dinge. Das MagFest ist ein kleines Festival von Fans für Fans von Videospielen, mit so schillernden Sachen wie einer Live-Show, wo Leute Gamescores nachspielen, teilweise auch von den Musikern selbst gespielt und so weiter. Lustig.

Was aber wirklich interessant daran ist, scheint mir die Art und Weise der Promotion zu sein. Es gibt einen sehr stussigen Trailer, der bei Youtube niemandem ins Auge fallen würde. Aber, er wird von DER COMMUNITY verbreitet, und DIE COMMUNITY hat sich ja nicht nur vorgenommen, die SPD auszuhebeln, sondern ist ja auch mit der Verbreitung solch kleiner Projekte betraut. Es braucht kein Twitter, Facebook, Myspace, WhateverVZ oder Konsorten, um sich zu vernetzen. Besser gesagt, dies sind nicht die einzigen Formen der Vernetzung, obwohl Leute das immer zu glauben scheinen. Webseiten vernetzen sich gegenseitig, und vor allem vernetzen sich Inhalte. Wenn man eine Seite wie thatguywiththeglasses.com mal besucht und sich ein paar Sachen ansieht, merkt man erst, wie weit das geht. Leute, die sich noch nie gesehen haben, kommunizieren und implementieren mit einander. Auf dieser Seite ist ein Projekt zu finden, wo sich alle, die daran mitwirken, in Chicago treffen, um ein 20 Minuten langes Video zu produzieren, in dem sie sich mit einer anderen Website prügeln. Wahnsinn. Und vor allem: wieder interessant. Die Leute tun das für wen? Für die Fans, für Leute wie mich, die sich den Content auf der Website anschauen. Sie geben hunderte Dollar aus, um quer durchs Land nach Chicago zu fliegen. Diese Leute produzieren Unterhaltung, auf eigene Kosten! Sie schreiben und produzieren relativ hochwertige Videos, die dem durchschnittlichen Youtube-Mist weit voraus sind. Und schwupps, hat sich eine Community gefunden. Es gibt einen kleinen Starkult.

ABER, und hier wirds so interessant, dass ich mir fast ins Höschen mache vor Aufregung, das sind ganz normale Leute. Leute die mit dem Internet aufgewachsen sind. Die ihre eigene Camera benutzen. Die nebenbei studieren, arbeiten, normale Menschen sind. Es ist ein Hobby, aber ein öffentlichkeitswirksames. Und wer hat das schon? Wen interessiert denn Angeln, Modellflug oder PC-Spielen? Niemanden, das macht man schön mit sich oder ein paar Freunden.

Diese Leute hier produzieren Content. Content, der einem Abende raubt, weil er über Dinge spricht, mit denen sich sonst niemand beschäftigt. Reviews von beschissenen Action-Filmen oder Kinderserien. 3 Folgen von TheSpoonyExperiment sind viel lustiger und wertvoller durch kulturelle Querverweise und Kritik als der Großteil der Hollywood-Produktionen und die meisten Bücher. Außer Pulp Fiction natürlich. Und wie bei Terry Pratchett macht es mehr Spaß, je mehr man gesehen hat, weil sie sich auch auf sich selbst und einander beziehen.

Zurück zum Magfest. Der Trailer ist lustig, wenn man Youtube kennt. Er spielt mit den schnell aufpoppenden Bildern zum gesprochenen Text … jeder kennt das von “Musikvideos” von Fans. Und das ist eine Form von Metakritik, wenn ich nicht irre. Great! An der FU Berlin gibt es ein Seminar Rock-Culture, das sehr großartig sein soll. Und in dem oben erwähnten Blog las ich, dass die Bloggerin, Dr.in phil. Annabell Preußler, wissenschaftliche Vorträge über Twitter an Hochschulen hält. Und das finde ich ziemlich geil, Medizin studieren hat jedenfalls mitkreativem Austausch nun mal gar nix zu tun.

Es ist Kultur. Kultur, die man selber schafft, die man selber belebt und die mit der Zeit ihre eigene Berechtigung erfährt, einfach weil Leute sie konsumieren. Weil sie andere Lebensbereiche beeinflusst. Weil sie z.B. auch andere Medien beeinflusst, siehe Bundestags-Podcast etc. Wie das Christentum … in a way.

Der MagFest-Trailer ist deshalb ein wertvolles Kulturgut, würdig, in den Kanon aufgenommen zu werden. Und lustig ist er auch.

„Cake. MagFest. Cake. MagFest!“

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